Überspringen zu Hauptinhalt
black samsung android smartphone on white table

Ein Beispiel für mangelnde Konsistenz im Web – Creating the „God Login“

Muster helfen uns Menschen Dinge einfacher zu handhaben. Heuristiken machen unsere Umwelt verständlich, kategorisier- und erwartbar. Das ist notwendig und sinnvoll. Das ist auch der Grund, warum es „Vorurteile“ gibt. Nachts, alleine im dunklen eine leere Bahnunterführung zu meiden ist keine schlechte Idee – kein Vorurteil. Denn es ist schlicht und ergreifend wahrscheinlich, dass in den Zeitungen steht jemand wurde im dunklen überfallen als bei Tageslicht am Rathausmarkt.

Aber was hat das mit dem Web zu tun? Ganz einfach. Wir brauchen Anker um unsere Welt verständlich zu machen udn es gibt tausende davon. Gutes Design basiert auf dem Trade off zwischen der Verwendung bekannter Konzepte und der Integration spannender aber jederzeit verständlicher Brüchen und Innovationen. Neuen Elemente, die sich vielleicht etablieren können oder doch abgelehnt werden.

30 Jahre Internet und immer noch viel zu wenig Konsens

Um 1990 wurde das kommerzielle Internet für die Weltöffentlichkeit verfügbar. Revolutionär bricht es seitdem mit vielen Routinen udn Strukturen. Bringt ganze Märkte an die Grenze ihrer Daseinsberechtigung und schafft gänzlich neue. Wir alle können gut mit den neuen technischen Strukturen umgehen, auch auch die nachvollgenden Generationen sind medientechnisch fit. Dennoch das Netz strotzt noch so vor Inkonsistenzen. Und das macht keinen Spaß. Ein ganz einfaches Konzept, dass zeigt wie durcheinander manches immer noch ist, ist die Farge nach der Gestaltung des perfekten Logins.

The God Login

In seinem wunderbaren langen und detailreichen Aufsatz dazu beschreibt Jeff Atwood deutlich woraus es ankommt, einen perfekten Login zu gestalten. Oder heißt es Anmeldescreen? Registierung? Wie denn nun? Wie auch immer, da fängt es ja schon an. Aber es geht viel weiter.,

Login? Anmeldung? Registrierung?

Bereits das Vokabular ist unklar. Ist die Anmeldung der Prozess der Eröffnung eines Kontos oder der Vorgang der erneuten Authentifizierung? Ist die Registrieung einmalig und das jedes Mal neue? Sollte man lieber Login sagen oder Join? Wie deutsch verständlich die die Anglizismen? Aber auch di Bildsprache findet keinen Konsens.

Schlossicon oder Person? Offen oder geschlossen?

Was für ein Icon sollte man denn nun nehmen? Ein offenes Schloss, ein geschlossenes? Eine Person oder einen Schlüssel? Während diese Symbole vll. noch die eindeutigsten Assoziationen schaffen ist es bei anderen noch nicht so klar. Es gibt keine Regelung, die irgendetwas vorschreibt, aber auch nach 20 Jahren Web 2.0 hat sich noch kein Standard etabliert? Kein guter Vorbote.

Wir brauchem mehr Standards und gutes Design

Aber woran liegt’s? Zum einen sicherlich an den vielen Laien, die Webdesign im Kinderzimmer betreiben. Die Profis von enym – medienkompetenz heben sich da erfrischend ab. Aber es gibt eben viele schwarze Raben die von nix eine Ahnung haben und der branche schaden. Aber der Schaden auf Nutzerseite ist am größten. Je komplexer und variantenreicher das Ganze ist, desto schwerer tun sich die Menschen digitale Medien, als einheitliche Struktur zu akzeptieren. Nach einem Drittel Jahrhundert noch. Während jeder weis, wie eine gedruckte Zeitung zu bedienen ist, ist das bei der Pizza-Bestellung nicht der Fall.

Wir brauchen Standards. Best practices und gute Designer die verstehen, wie Menschen funktionieren. Ansonsten verzögern wir Entwicklung und Innovation. Standardisierung ist nicht Gleichmacherei. Jeder Hollywood-Film folgt einem gleichen Muster. Dennoch ist kaum ein Medium trotz Stabilität so vielseitig wie der Film.

Dieser Beitrag hat 0 Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert